Heizring am C11 EdgeHD sorgt für Spikes an den Sternen

Aufgrund wiederkehrender Taubildung auf der Schmidt-Platte habe ich mein Celestron C11 EdgeHD mit einem originalen Celestron Heizring nachgerüstet. Dabei stieß ich jedoch auf ein unerwartetes Problem, für das ich eine Lösung gefunden habe und gerne teilen möchte.

Viele Besitzer von Schmidt-Cassegrain-Teleskopen sind mit dem Problem vertraut, dass sich bei hoher Luftfeuchtigkeit Tau auf der Schmidtplatte bildet. Dies äußert sich auf dem Teleskop oft folgendermaßen:

Auf den Bildern wird das Problem ab einer bestimmten Intensität durch konzentrische Zwiebelringe um die Sterne sichtbar.

Der Heizring ersetzt den herkömmlichen Haltering der Schmidt-Platte und gibt die Wärme direkt an diese ab, wodurch die Tauablagerung verhindert wird. Für mich stellt er damit eine sinnvolle Alternative zur Erwärmung des Tubus oder der Taukappe mit einem Heizband dar.

Der Heizring wird in der Regel mit dem originalen Steuergerät von Celestron betrieben, kann jedoch auch manuell mit 12V versorgt werden. Dabei ist jedoch Vorsicht geboten, da eine zu hohe Leistung die Schmidt-Platte so stark erwärmen kann, dass sie das Seeing negativ beeinflusst. Bei einer manuellen Steuerung mittels PWM (Pulsweitenmodulation) wird daher eine maximale Leistung von 25% empfohlen.

In meinem Fall habe ich den Heizring manuell betrieben und mit Leistungen zwischen 40–60% angesteuert – was bereits recht hoch ist. Dabei trat jedoch ein unerwartetes Problem auf: Alle Sterne waren recht aufgebläht und zeigten zwei Spikes, deren Ursache mir zunächst unklar war. Der Support von Celestron hat mich hierbei vorbildlich unterstützt und eine mögliche Erklärung für das Phänomen geliefert.

Das Problem steht in Zusammenhang mit den Aussparungen der Ablagefläche für die Schmidt-Platte am Tubus, die sich genau gegenüberliegen – ebenso wie die auftretenden Spikes.

Es gibt zwei mögliche Ursachen für die auftretenden Spikes. Zum einen besitzt der Heizring auf der Rückseite ein glänzendes Heizband in Form eines sehr dünnen Flachbandes. Diese reflektierende Oberfläche liegt an den beiden gegenüberliegenden Aussparungen im Tubus offen, was möglicherweise zu unerwünschten Lichtreflektionen führt, die die Spikes verursachen.

Zum anderen könnte das Problem durch eine lokale Hitzeblase entstehen. Da die Halterung der Schmidt-Platte nicht aus einem durchgehenden Ring besteht, sondern an zwei gegenüberliegenden Stellen Aussparungen für die Entnahme des Spiegels aufweist, sind die Heizdrähte dort nicht verdeckt. Durch das ungebremste Aufheizen des Heizrings – eine präzise Spannungsregelung ist derzeit nur mit der „Celestron Smarten Tauschutzsteuerung 2x/4x“ möglich – kann sich an diesen Aussparungen eine Hitzeblase im Tubus bilden. Genau an diesen Stellen erreicht sie ihre maximale Intensität und kann so die Spikebildung an hellen Sternen begünstigen.

Die einfachste und schnellste Lösung, laut Experten, besteht darin, die reflektierenden Stellen mit einem schwarzen Filzstift zu übermalen, um unerwünschte Reflexionen zu verhindern. Auf Klebeband sollte dabei verzichtet werden, da es die Heizleistung negativ beeinflussen könnte. Ich habe es mal mit einer dünnen Schicht an übriggebliebener TS-Optics Black 2.0 Antireflexfarbe versucht, welche laut der Angabe bis 100°C aushalten sollte. Mein Edding Filzstift glänzt hier immer noch etwas, mit der Antireflexfarbe bin ich, was das betrifft, auf der sicheren Seite, wie man am Foto erkennt.

Mit der maximalen Leistung von 20% und der gezeigten Schwärzung, scheint das Problem nicht mehr vorhanden zu sein.

Wer also unter dem Problem von Spikes an einem SCT mit Heizring leidet, sollte mal zuallerst die Leistung des Heizringes prürfen, und ob dieser vielleicht nicht zu stark heizt. Und falls das keine Abhilft schafft, mal die Bereich des Heizringes schwärzen, welche sich an den Aussparungen befinden.