PegasusAstro Pocket Powerbox Micro und der Feuchtigkeits- und Temperatursensor

Für die direkte Stromverteilung am Teleskop habe ich mir eine kleine PegasusAstro Pocket Powerbox Micro zugelegt, welche ich mir aber auch besonders wegen der geregelten Tauheizung anschaffen wollte.

Was mich aber etwas gestört hat, war die Handhabung des Feuchtigkeits- und Temperatursensors, welcher mit einem längeren Kabel ausgestattet wurde. Man hat ja eigentlich schon genug Kabel am Teleskop, und ich persönlich möchte das Kabelmanagement gerne so einfach wie möglich halten.

Die Idee an dem Kabel ist wohl die, dass der Sensor etwas geschützt angebracht werden sollte. Die Feuchtigkeit fällt von oben herab, und sollte natürlich nicht mit vollem Einschlag direkt auf den Sensor fallen. Kommt es dazu, würde der Sensor eine hohe Feuchtigkeit messen, und im Prinzip dauerhaft die Heizung anfeuern. Mit dem Kabel sollte man den Sensor am besten irgendwo unterhalb vom Teleskop z. B. an die Prismenschiene oder seitlich vom Teleskop anbringen.

Als Bastler habe ich mir überlegt, wie ich den Sensor ganz ohne störendes Kabel an das Teleskop anbringen kann. Nach einigen unterschiedlichen Versuchen, die hier zu sehen sind, habe ich aber einen guten Weg gefunden, der bisher auch zuverlässig funktioniert.

Meine Idee fixiert sich darauf, dass der Sensor direkt an der Pocket Powerbox angebracht wird. Ich habe hierzu das Kabel des Sensors entsprechend deutlich verkürzt. Dazu habe ich zur Sicherheit erst einmal einen Ersatzsensor nachbestellt, den ich für Versuche einsetzen konnte. Das sehr fest eingerastete Gehäuse lässt etwas umständlich mit einem größeren Schlitz-Schraubendreher aufhebeln. Das Gehäuse muss über die längliche Seite etwas gespreizt werden, damit es sich von den Rastnasen ablöst. Das ist sehr fummelig, und kann durchaus das Gehäuse etwas beschädigen.

  • Durch das entfernen der gelöcherten Abdeckung kommt nun die Platine mit dem Sensor zum Vorschein, an der mit einem Platinensteckverbinder das herausführende Kabel angeschlossen ist. Durch Aushebeln der Sicherung am Stecker, lässt sich das Kabel einfach aus der Buchse ziehen.

    Also bitte nicht mit Gewalt daran ziehen, der Stecker ist mit einer Schnappnase gesichert.

  • Von dem Plantinensteckverbinder habe ich vorsichtshalber ein Foto geschossen, damit ich über die Farben erkennen kann, welchen Adern zu welchem Kontakt muss. Ich kann mir solche Dinger leider nicht ausreichend lang, und besonders auch sicher merken.

    Ich denke es ist klar, dass vermieden werden sollte, dass hier Verbindungen aus Versehen vertauscht werden.

    Sollte jemand dieser Idee nacheifern, kann ich nur empfehlen, ein eigenes Foto vom Stecker zu machen. Bei einer neueren Serie könnten sich die Farbanordnungen geändert haben.

Ich habe nun ganz einfach und vorsichtig die einzelnen Adern vom Platinensteckverbinder abgeknipst, aber so, dass am Stecker noch 3-4 mm dran bleibt. In dem RJ12 Stecker befinden sich die sogenannten Crimpkontakte, welche man herausziehen kann. Damit diese aber herauskommen, muss man eine Rastnase mit einem feinen Schraubendreher leicht eindrücken, und mit den überstehenden Stummeln das abgeschnittenen Adern herausziehen. Die übrig gebliebenen Stummel an den Crimpkontakten habe ich dann abisoliert und verzinnt.

Dann habe ich das Kabel so gekürzt, dass es nur noch dazu ausreicht, den Sensor direkt unmittelbar auf der Oberseite der Powerbox zu positionieren. Das andere Ende mit dem kurzen Stück an Kabel habe ich dann auch abisoliert und verzinnt. Vorher noch den passenden Schrumpfschlauch für Kabel, aber auch Adern darüber ziehen, und dann beide verzinnte Enden miteinander verlötet. Hier mithilfe des Fotos die korrekte Positionierung der Adern beachten. Wichtig ist, das die einzelnen Adern auch mit einem Schrumpfschlauch isoliert werden, um einen möglichen Kontakt untereinander zu vermeiden.

Die Art der Anpassung des Kabels ist eher eine Notlösung, welche aber gut funktioniert. Der professionellere Weg wäre sicher, das Kabel von der Seite mit dem RJ12 Stecker zu kürzen, und einen neuen RJ12 Stecker auf das gekürzte Kabel zu crimpen. Da ich aber nicht das entsprechende Equipment wie eine Crimpzange besitze, habe ich mir so geholfen.

Die ursprüngliche Idee war, den Sensor gerade auf die Powerbox anzubringen. Damit eine mögliche Erwärmung der Powerbox sich nicht auf den Sensor auswirkt, habe ich mir einen Isolator drucken lassen.

Bis zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht so bewusst, dass wie oben schon erwähnt, die Feuchtigkeit von oben herab kommt, und der Sensor etwas geschützt sein sollte. Deswegen habe ich mir etwas Neues einfallen lassen, und zwar einen Winkel, welcher den Sensor im 45 Grad Winkel gekippt auf die Powerbox aufbringt. Das hat den Vorteil, dass der Sensor immer zu einem gewissen Teil geschützt ist, aber weiterhin noch genug Umgebungsluft abbekommt. Die andere Idee wäre eine Art Vierkantprofil gewesen, in das der Sensor eingeklebt wird, sodass seitlich die Luft eindringen kann, und der Sensor wirklich fast vollumfänglich geschützt ist. Ich habe hierzu aber Bedenken, ob sich das nicht auf die Messung auswirken kann.

Den Sensor und den Winkel habe ich dann mit einem Streifen Tesa Powerstrip jeweils auf Winkel auf die Powerbox angebracht, dadurch lässt sich alles auch mal wieder gut und ohne Rückstände auf der Powerbox entfernen. Generell kann ich hier als kleinen Tipp die Tesa Powerstrips empfehlen, welche selbst bei Minustemperaturen diverses Zubehör wie USB-Verteiler sicher an Geräten wie die Asiair anbindet.

Ich denke das folgende Foto zeigt ganz gut, dass hier der Sensor nur zu einem Teil den Frost, und die entsprechende Feuchtigkeit abbekommen hat.

Ich habe zwei PegasusAstro Pocket Powerbox Micro Boxen, welche ich beide so ausgestattet habe. Nach mehreren Einsätzen mit beiden Powerboxen kann ich sagen, dass die Funktion der geregelten Tauheizung weiterhin zuverlässig funktioniert. Und das nun ganz ohne störendes Kabel, und in einer kompakten Form.

Und hier sind meine beiden Powerboxen nun im Einsatz jeweils auf meinem 155er Apo sowie auf der Celestron C11 EdgeHD. Ich habe sie jeweils noch mit einem gedruckten Sucherschuh, sowie mit einer gedruckten Prismenklemme für die Befestigung ausgestattet. Am 155er Apo wird eine Heizmanschette damit angesteuert, am C11 EdgeHD wird damit der Heizring auf der Schmidt-Platte agesteuert.

Ein besonder Dank geht hier an Christian Krug (3D Druck Krug), welcher mit meinen Maßangaben die Idee in seinem 3D-Drucker entstehen lassen konnte. Ebenfalls hat er mit die Prismenklemme sowie den Sucherschuh passend angefertigt.

Falls jemand die Idee für gut befindet, möchte ich abschließend noch darauf hinweisen, dass die eigenständige Umsetzung der Idee natürlich auch auf eigene Verantwortung geschieht.