Die Einstellung vom Prisma beim ZWO OAG-L
Meine Erfahrung zur Einstellung des Prismas beim ZWO OAG-L
In diesem kurzen Artikel möchte ich meine Erfahrungen bei der optimalen Einstellung des Prismas des ZWO OAG-L teilen, insbesondere in Kombination mit einem Vollformatsensor. Bei großen Sensoren finde ich es besonders herausfordernd, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Vignettierung und ausreichender Ausleuchtung des Prismas zu erreichen. Nach meinen ersten Tests habe ich mich für eine Distanz von 16,5 mm entschieden, gemessen von der Unterkante des Prismas bis zum Gehäuserand.
Diese Einstellung erwies sich als recht gut funktionierend, auch wenn in den Flats eine leichte Vignettierung durch das Prisma sichtbar war, die jedoch problemlos korrigiert werden konnte.
Die Abschattung im Bild der Guidekamera, einer ZWO ASI 174MM Mini ist an dieser Stelle noch relativ gering.
Nach längerer Nutzung dieser Einstellung wollte ich jedoch Gewissheit darüber gewinnen, wie weit ich das Prisma noch weiter zurückziehen kann und inwieweit sich die Vignettierung im Hauptbild weiter reduzieren lässt, ohne die Anzahl der Sterne in der Guidekamera zu stark zu beeinträchtigen.
Also habe ich das Prisma von 16,5 mm auf 14 mm weiter in das Gehäuse eingeschoben.
Erstaunlicherweise haben die 2,5 mm zusätzlichen Einschubs keine spürbar negativen Auswirkungen. Die Vignettierung im Bild ist nicht mehr erkennbar.
Hier ist exemplarisch ein Flat der Guidekamera zu sehen, bei dem schon eine gewisse Vignettierung zu erkennen ist.
Hier zudem eine Praxisaufnahme der Guidekamera. Man kann gut erkennen, dass über das gesamte Sichtfeld hinweg Sterne sichtbar sind. Eine spürbare Beeinträchtigung durch Vignettierung scheint nicht vorhanden zu sein. An den helleren Sternen erkennt man eine Beugungserscheinung in Form von Spikes, was ich jetzt aber für die Funktion zum Guiden nicht als Problem sehe.
Bemerkenswert ist dabei, wie weit das Prisma überhaupt noch in den Strahlengang ragt. Ich arbeite mit einem M54-Durchmesser, und man kann deutlich erkennen, dass das Prisma nur noch zu einem kleinen Teil in den Strahlengang hineinreicht.
Zusätzliche Informationen:
- Als Guidekamera kam durchgehend eine ZWO ASI 174MM Mini zum Einsatz, die aufgrund ihres großen Sensors in Kombination mit dem großen Prisma des OAG-L eine sinnvolle Wahl darstellt.
- Bei der Guidekamera wurde stets das maximale Gain von 400 verwendet.
- Die Hauptkameras für die Tests waren die ZWO ASI 6200MC Pro, ASI 6200MM Pro und ASI 2400MC Pro.
- Die Tests wurden mit folgenden Teleskopen durchgeführt: ein TS-Optics 100 mm f/5,8 Quadruplet Apo sowie ein APM LZOS 130/780 mit 0,75x Riccardi Reducer.