Anbringung von ZWO EAF an Starlight Feather Touch 3,5" Okularauszug

Hier zeige ich wie ich an einem Starlight Feather Touch 3,5" einen ZWO EAF möglichst perfekt anbringe, was auf den ersten Schlag vielleicht nicht perfekt hinhaut. Auf dem gleichen Weg habe ich einen ZWO EAF auch schon an den etwas kleineren Starlight Feather Touch 3" angebracht.

Das erste Problem könnte bereits beim Finden der passenden Schrauben zur Befestigung des L-Winkels des EAF auftreten. Auf der Abdeckung der Fokuswelle befinden sich Gewindebohrungen, in denen sich zum einen eine Rändelschraube befindet, die die Schwergängigkeit der Fokuswelle reguliert. In der anderen Gewindebohrung befindet sich etwas tiefer eine Madenschraube. Die Rändelschraube kann entfernt werden, sodass wir zwei Gewindebohrungen zur Verfügung haben. Man könnte denken, dass man einfach M4-Schrauben in diese Gewindebohrungen drehen kann, die sich etwa 2-3 Umdrehungen leicht hineindrehen lassen, bevor es plötzlich schwerer wird. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten, da es sich nicht um typische M-Gewinde, sondern um Zollgewinde handelt. Da Starlight Instruments in den USA ansässig ist, entsprechen auch die Gewinde der Schrauben diesem Standard. Es handelt sich um ein sogenanntes 8-32 UNC-Gewinde, das unserem in Deutschland bekannten M4-Gewinde ähnelt. Ich habe passende Schrauben mit einer Gewindelänge von 12,70 mm aus Edelstahl bestellt, die sich für mich bewährt haben.

Man könnte nun den Winkel einfach direkt mit diesen Schrauben auf die Abdeckung der Fokuswelle aufschrauben, doch ich bevorzuge es in meinem Fall, potenzielle Kratzer oder Abdrücke zu vermeiden. Deswegen arbeite ich hier mit PVC Unterlegscheiben, welche für einen Abstand zwischen Abdeckung und Winkel sorgen. Diese passen sich dann auch der Welligen Form der Abdeckung an, wie man hier sehr gut sehen kann:

Für dieses Vorhaben habe ich jeweils drei M4 PVC-Unterlegscheiben verwendet, die ich mit einer kleinen Rundfeile leicht aufgefeilt habe, da sie bei den 8-32 UNC-Gewinden etwas schwerer aufzusetzen sind. Ich habe sie so bearbeitet, dass die Unterlegscheiben alle aufgesetzt werden können, aber dennoch von selbst halten. Dies hat den Vorteil, dass die Unterlegscheiben beim Aufschrauben des L-Winkels auf den Schrauben bleiben und man sich auf das Ausrichten der Gewindebohrungen konzentrieren kann.

Nachdem der Winkel aufgeschraubt ist, ist es wichtig sicherzustellen, dass er möglichst parallel zur Fokuswelle ausgerichtet ist. Die PVC-Unterlegscheiben bieten hier einen gewissen Spielraum zur Korrektur, und man kann die Schrauben auch ausreichend fest anziehen, um eine feste Position des L-Winkels zu erreichen.

Zusätzlich habe ich unter die Schraubenköpfe jeweils drei normale Unterlegscheiben aus Edelstahl gelegt, da die Schrauben etwas zu lang waren und die nächst kürzeren mit 9,53 mm viel zu kurz waren.

Eine weitere Anpassung war an der Verbindungsmuffe für den ZWO EAF erforderlich. Obwohl das Set des ZWO EAF mehrere Muffen mit verschiedenen Bohrungen enthält, gab es leider keine, die für dieses Beispiel wirklich gut passte. Die Fokuswelle des 3,5" FT hat einen Durchmesser von genau 6,3 mm, was auf keine der Muffen optimal passte. Selbst bei derjenigen, die am ehesten passend schien, führte dies zu einem unrunden Lauf.

Daraufhin kam mir die Idee einer Anpassung. Ich habe die nächstkleinere Muffe genommen und diese mit einem 6,3 mm Bohrer aufgebohrt. Zuvor habe ich die Madenschrauben herausgenommen, damit diese nicht aus Versehen angebohrt werden.

Anschließend habe ich die aufgeweitete Bohrung mit einem Dremel leicht abgeschliffen, damit die Welle perfekt hineinpasst.

Jetzt konnte die Fokuswelle perfekt mittig in die Muffe geklemmt werden und lässt sich zentriert, ohne zu eiern, drehen, wie in diesem Video zu sehen ist. Die Muffe scheint leicht verbogen zu sein, wodurch sie am oberen Ende etwas unrund erscheint. Daher ist es am besten, auf das untere Ende an der Fokuswelle zu achten.

Die leicht deformierte Muffe kann korrigiert werden, indem sie wie im Video gezeigt auf die Fokuswelle aufgeschraubt wird. Beim Drehen ist erkennbar, in welche Richtung sie verbogen ist. Anschließend nimmt man beispielsweise einen Inbusschlüssel, steckt ihn in die Bohrung der Muffe und biegt mit minimaler Kraft die Muffe leicht in die entgegengesetzte Position. Diesen Vorgang wiederholt man, bis die Muffe sich sauber und ohne zu eiern dreht. Es ist nicht zwingend erforderlich, dass es perfekt ist, da die Spirale in der Muffe etwas Spiel bietet.